An der südenglischen Kreideküste liegt das Wahrzeichen der Jurassic Coast: das Durdle Door. Der Name leitet sich vom altenglischen Wort „Bohrloch“ ab und es handelt sich hierbei um eine Felsbrücke aus Kalkstein.
In englischen Reiseführern, am Flughafen, auf Instagram oder in diversen Fernsehfilmen – irgendwo hat bestimmt beinahe jeder dieses Bild mit der Felsbrücke schon einmal gesehen. Und so haben wir uns gedacht, dass wir uns dieses Naturphänomen keinesfalls entgehen lassen dürfen. Immerhin ist das Durdle Door auch ein UNESCO Weltnaturerbe und gesellt sich damit zu Mitgliedern wie dem Grand Canyon oder dem Great Barrier Reef.
Die Anreise: Wo liegt Durdle Door?
Durdle Door liegt an der Südküste Englands, in der Grafschaft Dorset.
Mit unserer derzeitigen Wohnlage im Südwesten Londons hatten wir Glück, von hier aus fährt man nur ca. 2,5 Stunden mit dem Auto. Somit haben wir uns auf einen schönen Tagesausflug eingestellt, um dieses beeindruckende Wahrzeichen endlich live zu sehen.
Auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln könnte man Durdle Door erreichen. Allerdings müsste man von London aus mit mindestens 4 Stunden Fahrzeit pro Strecke rechnen, wodurch es für uns mit Kindern nicht in Frage kam.
Ausgerüstet mit Gummistiefeln und Regenjacken sowie -hosen im Gepäck (gerade an der Küste Englands ist das Wetter oft unberechenbar), machten wir uns erwartungsvoll auf den Weg. Die Fahrt zu diesem Teil der Jurassic Coast war relativ angenehm und führte über die gut ausgebaute Autobahn. Man fährt an Southampton vorbei, durchquert den New Forest Nationalpark und trifft nach guten 2,5 Stunden am Parkplatz vor Ort ein.
Endlich am Ziel – dem Durdle Door so nahe
Da Durdle Door ein Tourismusmagnet ist, ist die Infrastruktur am Ziel – obwohl es trotzdem sehr abgelegen und einige Fahrminuten vom nächsten größeren Ort entfernt liegt – sehr gut darauf ausgelegt. Es sind genügend Parkplätze vorhanden, man muss aber Parkgebühren bezahlen. Außerdem gibt es Toiletten (vor allem mit Kindern ist deren Wert nie zu unterschätzen!) und ein paar Stände, an denen man Getränke und Souvenirs kaufen kann.
Obwohl das Wetter an diesem Tag nicht besonders einladend war, war der Parkplatz trotzdem fast komplett voll und dementsprechend viele Besucher, viele mit Kindern und/oder Hunden, waren unterwegs. Der Nieselregen, zusammen mit Wind und Nebel, hat die Wenigsten davon abgehalten, diesen schönen Platz an der Südküste zu erkunden.

Der Abstieg zum Durdle Door
Der Parkplatz befindet sich auf einer Anhöhe, und um sich das Durdle Door genau ansehen zu können, muss man erst einmal dem Schotterweg hinab Richtung Meer folgen. Immerhin ist das Durdle Door an Klippen gelegen, die in dieser Gegend fast bis zu 100m hoch sind. Erst einmal führt ein einigermaßen steiler Weg nach unten und die letzten Höhenmeter bezwingt man über angelegte Treppen. Nach rund 10-15 Minuten Fußmarsch vom Parkplatz, sind wir am Ziel angekommen – beeindruckt von der imposanten Felsformation.
Am Ende des Schotterwegs und noch bevor man sich den Weg über die schmalen Treppen nach unten zum Kiesstrand bahnt, eröffnet eine enorme Aussichtsplattform einen wunderschönen Blick über das Durdle Door, die Küste und das Meer. Nicht zuletzt deshalb bietet sich diese Stelle so sehr an, um Erinnerungen mit der Kamera festzuhalten.

Durdle Door – ein atemberaubendes Naturphänomen
Schlussendlich haben wir dann auch noch die letzte Hürde genommen und sind den steilen Stufen bis zum Durdle Door gefolgt. Hier war sie nun, die Felsbrücke, die direkt ins Meer ragt. Der erste Eindruck war atemberaubend. Auf Fotos sieht die Formation wesentlich kleiner aus, als sie sich dann in der Realität präsentiert. Erst wenn man direkt davorsteht, bekommt man ein Gefühl dafür, wie groß dieser Felsen eigentlich wirklich ist.
Durdle Door ist frei und öffentlich zugänglich, befindet sich jedoch im Privatbesitz der Familie Welds, die hier das „Lulworth Estate“ mit einer Grundfläche von über 50km² ihr Eigen nennen darf.

Wir erkunden Küste und Klippen um das Durdle Door
Erleichtert darüber, Gummistiefel und Regengewand eingepackt zu haben, sind wir schließlich am Strand entlang spaziert. Wasserdicht eingepackt, mussten sich unsere Kinder auch nicht davon zurückhalten, in die rauschenden Wellen zu springen. Es ist immer wieder schön zu beobachten, wie lange sich Kinder mit den elementarsten Dingen beschäftigen können, ohne gelangweilt zu werden.
Im Anschluss an den Wasserspaß, sind wir zurück auf die Klippen gewandert und haben die wunderschöne Aussicht genossen. Es gibt hier genügend Möglichkeiten, um ein Picknick zu genießen und die Natur auf sich wirken zu lassen. Bei Schönwetter kann man hier locker einen Tag in der Natur verbringen und vom Alltagsstress abschalten.
Am Durdle Door führt auch der South West Coast Path vorbei, ein Weitwanderweg, der unter anderem an der gesamten Jurassic Coast bis nach Cornwall entlanggeht. Mit einer Länge von über 1000km, bekommt der Name Weitwanderweg auch eine neue Dimension.

Die Heimreise – Bis zum nächsten Mal, Durdle Door!
Da bei uns die Sonne aber nur selten zwischen den Wolken durchgeblitzt ist, haben der Wind, Nieselregen und das eisige Wasser dazu beigetragen, dass uns allmählich kalt geworden ist.
Hier möchten wir euch noch einen kleinen Tipp geben: es ist durchaus von Vorteil, neben Regenkleidung auch noch eine ein paar Reservekleidungsstücke einzupacken. Trotz wasserdichter Jacken und Hosen, haben es unsere Kinder nämlich trotzdem irgendwie geschafft, dass die Socken und der Rest der Kleidung an manchen Stellen nass geworden sind.
Eingepackt in trockenem Gewand, die Heizung im Auto hoch aufgedreht und wissend, dass wir dieses schöne Plätzchen Erde nicht zum letzten Mal gesehen haben, entschlossen wir uns nach fast 2h dazu, wieder die Heimreise anzutreten – jedoch über einen Umweg durch den New Forest Nationalpark.
Wildpferde im New Forest Nationalpark
Der New Forest Nationalpark zählt zu einem unserer beliebtesten Ausflugsziele, da vor allem unsere Kinder, besonders von den Wildpferden fasziniert sind. Im New Forest Nationalpark dürfen Pferde frei leben und laufen oder spazieren über die farbenfrohen Felder, aber auch zwischen Häusern und Straßen umher. In dieser Form kannten wir das davor noch nicht. Der Anblick dieser Tiere, die ihre Freiheit genießen können, ist immer wieder ein Erlebnis.

Über diesen New Forest Nationalpark verfassen wir aber noch einen eigenen Bericht, da es hier viel zu viel zu erzählen gibt.
Wie gefällt euch das Durdle Door? Ist euch ein Bild dieser Felsbrücke bereits einmal irgendwo untergekommen oder habt ihr sie vielleicht sogar schon einmal selbst besucht?